Kein netter Einleitungssatz heute. Es ist Sonntag und ich
schreibe das nieder, was mir so unter der Woche Anlass zum Nachdenken gegeben
hat.
Seit Wochen treibt mich der Gedanke an bestimmte Schlagwörter um. Letzte Woche waren es die neuerwachten Frauenrechtler und das was manche von ihnen einer meiner Sorte an den Hals den Uterus wünscht.
Kapiert haben es einige nicht. Auch als ich über einen Zeitungsauschnitt die Verlogenheit verdeutlichen wollte, dass eben die meisten von Flüchtlingen begangenen Sexualverbrechen frei erfunden waren (doppelt perfide – weil es ein Gerücht befeuert. Ah – behauptet ist schnell was, wer sagt denn, dass das nicht die meisten *angeblichen* Opfer so machen?) wurde mir dann sofort unter die Nase gerieben, wie schlimm es den Frauen in bestimmten ginge.
Meine Antwort darauf:
Ich orientiere mich nicht nach dem Schlechteren, sondern nach dem Besseren. Bei uns wird von einer Gleichstellung *gefaselt*, die bei weitem noch nicht vollkommen ist, was man an vielen Eckpfeilern festmachen kann. Unter anderem dass es immer noch keine Gleichstellung bei den Gehältern gibt. Frauen werden in den gleichen Berufen bis zu 30% schlechter bezahlt.
Viele Frauen scheuen sich immer noch sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen anzuzeigen, wird ihnen doch oft schon nicht in der Familie geglaubt. Vor allem wenn es gute Freunde oder gar Mitglieder der Familie betrifft.
Solange es Vertreter der Vertreter Christlicher Kirchen gibt, wie der spanischen Kleriker, der meint Frauen würden der Gewalt aus dem Weg gehen, wenn sie den Männern gehorchen würden.
Fragt mich nicht, was ich in dem Moment gedacht habe. Den Opfern wird die Schuld zugeschrieben.
Diesen Pfaffen würde ich gerne Zementschuhe verpassen und wenn dann jemand sagt: *Das hättest du aber nicht tun sollen!* dann könnte ich antworten – Hey, hätte er seine Klappe gehalten, dann würde er sich nicht gerade die Fische unter Wasser angucken.
MITTELALTER!
Aber er ist nicht alleine in seinem Ansinnen – Wie oft hört man: Tja, wenn man sich
a) in dem Aufzug,
b)um die Uhrzeit
c) in dem Zustand
d) in der Gegend „rumtreibt“?
EGAL was eine Frau anhat oder nicht, egal wie sie sich ausstaffiert hat, egal wie lecker sie riecht, egal wie besoffen sie ist oder sonst was – ihr habt sie NICHT anzufassen. Und das sage ich allen MÄNNERN. Auch allen Frauen. Und anderen Wesen. Und umgekehrt gilt das ganz klar auch! Es gibt keine Entschuldigung für Gewalt - aßer Notwehr.
Seit Wochen treibt mich der Gedanke an bestimmte Schlagwörter um. Letzte Woche waren es die neuerwachten Frauenrechtler und das was manche von ihnen einer meiner Sorte an den Hals den Uterus wünscht.
Kapiert haben es einige nicht. Auch als ich über einen Zeitungsauschnitt die Verlogenheit verdeutlichen wollte, dass eben die meisten von Flüchtlingen begangenen Sexualverbrechen frei erfunden waren (doppelt perfide – weil es ein Gerücht befeuert. Ah – behauptet ist schnell was, wer sagt denn, dass das nicht die meisten *angeblichen* Opfer so machen?) wurde mir dann sofort unter die Nase gerieben, wie schlimm es den Frauen in bestimmten ginge.
Meine Antwort darauf:
Ich orientiere mich nicht nach dem Schlechteren, sondern nach dem Besseren. Bei uns wird von einer Gleichstellung *gefaselt*, die bei weitem noch nicht vollkommen ist, was man an vielen Eckpfeilern festmachen kann. Unter anderem dass es immer noch keine Gleichstellung bei den Gehältern gibt. Frauen werden in den gleichen Berufen bis zu 30% schlechter bezahlt.
Viele Frauen scheuen sich immer noch sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen anzuzeigen, wird ihnen doch oft schon nicht in der Familie geglaubt. Vor allem wenn es gute Freunde oder gar Mitglieder der Familie betrifft.
Solange es Vertreter der Vertreter Christlicher Kirchen gibt, wie der spanischen Kleriker, der meint Frauen würden der Gewalt aus dem Weg gehen, wenn sie den Männern gehorchen würden.
Fragt mich nicht, was ich in dem Moment gedacht habe. Den Opfern wird die Schuld zugeschrieben.
Diesen Pfaffen würde ich gerne Zementschuhe verpassen und wenn dann jemand sagt: *Das hättest du aber nicht tun sollen!* dann könnte ich antworten – Hey, hätte er seine Klappe gehalten, dann würde er sich nicht gerade die Fische unter Wasser angucken.
MITTELALTER!
Aber er ist nicht alleine in seinem Ansinnen – Wie oft hört man: Tja, wenn man sich
a) in dem Aufzug,
b)um die Uhrzeit
c) in dem Zustand
d) in der Gegend „rumtreibt“?
EGAL was eine Frau anhat oder nicht, egal wie sie sich ausstaffiert hat, egal wie lecker sie riecht, egal wie besoffen sie ist oder sonst was – ihr habt sie NICHT anzufassen. Und das sage ich allen MÄNNERN. Auch allen Frauen. Und anderen Wesen. Und umgekehrt gilt das ganz klar auch! Es gibt keine Entschuldigung für Gewalt - aßer Notwehr.
Ich wollte eigentlich über Integration schreiben. Eigentlich
bin ich keine Frauenrechtlerin. Eigentlich, eigentlich,… aber der gezeigte
Chauvinismus vieler Männer der letzte Woche zu Tage trat, im Netz und den
Kommentarspalten ließ mich an die Frauenrechtlerinnen in den 20er Jahren diesen
Jahrhunderts denken.
Aber es gibt sie, die Männer die zugeben, dass sie das Ausmaß
unterschätzen, dass sie es einfach nicht sehen wollten, konnten, sich nicht
dafür interessierten. Das sexuelle Gewalt eben kein Problem gewisser Gruppierungen ist, sondern leider Alltag. Ein Freund fragte einen Teil seines weiblichen
Freundeskreises und schrieb dann dazu. Ich fragte ihn, ob ich sein Statement
als Gastkommentar veröffentlichen dürfe. Ein klares Ja war die Antwort.
„Frauenverachtende Kulturen“ - vorläufig
abschließende Gedanken
Silvester ist drei Wochen her. Und wir diskutieren unermüdlich über
ausländische Frauenunterdrücker, die hier machen, was sie wollen. Gleichzeitig
kommt aus der feministischen Ecke der Hinweis, dass Angrapschen,
Unter-den-Rock-greifen etc. kein neues Phänomen ist. Und es gibt die
berüchtigte Studie, „Eine von drei Frauen wird im Lauf ihres Lebens Opfer von
sexueller oder körperlicher Gewalt“.
Alles so plakative Sätze. Unter denen ich mir letztlich nix konkretes
vorstellen kann. Deshalb hab ich am Sonntag mal einen dreisten Versuch
gestartet: Ich habe fünfzehn willkürlich gewählte Frauen aus meiner
Freundesliste angeschrieben – mit der Bitte, ob sie mir nicht einfach mal
erzählen könnten, was SIE in ihrem Leben schon an sexueller Belästigung/Gewalt
erlebt haben.
Zwei haben es laut Facebook noch nicht gesehen – zwei wollten nichts dazu
sagen . Wofür ich vollstes Verständnis habe – mich fasziniert, dass die anderen
tatsächlich geantwortet haben. Dafür danke. Es ist für mich absolut
selbstverständlich, dass ich nicht mal ansatzweise irgendwelche Hinweise geben
werde, wer diese Frauen sind.
Nun, mit elf – und danach auch noch ein paar anderen – kam ich ins
Gespräch. Beziehungsweise – sie erzählten zunächst.
Danach hab ich mich erst mal betrunken.
Fazit: Von zweiundzwanzig Frauen, mit denen ich in meinem Leben bisher über
ihre diesbezüglichen Erfahrungen geredet habe, sagt EINE, „Gott sei dank ist
mir das noch nie passiert“. Eine. Von zweiundzwanzig. Die Zahl der Frauen, die
mir erzählt haben, bereits vergewaltigt worden zu sein, ist seit Sonntag auf
zehn angestiegen. (Wohlgemerkt – die mir das erzählt haben. Wie viele Frauen
ich tatsächlich kenne, die das schon einmal erleben mussten, ohne dass ich es
weiß – darüber will ich lieber gar nicht erst nachdenken.)
In diesem Ausmaß hatte ich das nicht erwartet. Noch erschreckender: All die
Frauen, die mir geantwortet haben, hatten nicht nur ein Beispiel auf Lager. Im
Gegenteil – es waren Listen mit in der Regel vier, fünf Begebenheiten. Und kaum
eine hielt es für nötig, blöde Sprüche oder Blicke zu erwähnen – der
„harmloseste“ Punkt war bei nahezu allen die ungewollte Berührung, nächster
Schritt dann „ungewollte Berührung an Geschlechtsorganen“ - am Endpunkt steht
dann die Vergewaltigung. Auch die einer (zum damaligen Zeitpunkt)
Vierzehnjährigen. Und der jahrelang missbrauchende Onkel taucht auch auf.
Wer braucht jetzt auch einen Schnaps?
Das ist in keinster Weise repräsentativ, das ist mir auch klar. Aber
irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das Ergebnis großartig anders
ausgefallen wäre, hätte ich fünfzehn andere gefragt. Oder dreißig andere. Oder
fünfzig. Höchstens in Nuancen.
Könnten wir alle bitte aufhören, über „fremde frauenverachtende Kulturen“
zu reden? Und stattdessen endlich das Thema diskutieren, das seit Jahrzehnten
kleingeredet, verharmlost, negiert wird?
Liebe Frauen – bitte lasst diesmal nicht locker. #aufschrei vor
drei Jahren wurde weggelächelt. Das darf nicht wieder passieren.
Und liebe Männer – fragt bitte mal Frauen in Eurem Umfeld , wie das so ist,
in Deutschland weiblich zu sein. Ihr werdet überrascht sein – viele Frauen
wollen da glaub sehr gerne darüber reden. Nur, stellt Euch davor schon den Whisky
kalt. Ihr werdet ihn brauchen.
Wer dies für teilenswert hält – es ist in meinem
Sinne.“
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